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Herkunftsländer

Auch 2002 betraf ein Großteil des Migrationsgeschehens in Deutschland Menschen aus europäischen Staaten: Zwei Drittel aller zugezogenen Personen (67,3%) stammten aus Europa, davon 15,5% aus dem Gebiet der Europäischen Union. Etwas mehr als die Hälfte (51,7%) aller zugezogenen Personen kam aus dem übrigen Europa. Ein weiteres Fünftel der Zugezogenen des Jahres 2002 stammte aus Asien, nur 4,6% zogen aus Ländern Afrikas nach Deutschland, weitere 7% aus Amerika, Australien und Ozeanien.

Seit Mitte der 90er Jahre ist die Struktur der Hauptherkunftsländer relativ konstant. Die größte Gruppe bildeten im Jahr 2002 Personen aus dem Gebiet der Europäischen Union mit 16% der Gesamtzuzüge. Hauptherkunftsland der EU war mit fast 27.000 Personen Italien.

An zweiter Stelle steht der Zuzug von Menschen aus Polen (12% aller Zuzüge). Viele Polen kommen allerdings als Werkvertrags- oder Saisonarbeitnehmer mit zeitlich befristetem Aufenthaltsrecht, verlassen also Deutschland recht bald wieder.

Aus der russischen Föderation zogen im Jahr 2002 über 77.000 Menschen nach Deutschland, die meisten von ihnen Spätaussiedler mit ihren Familienangehörigen. Ein weiteres Land, aus dem noch viele Spätaussiedler nach Deutschland kommen, ist Kasachstan. Es liegt auf Rang 6 der Hauptherkunftsländer. Knapp 54% der zuziehenden Personen aus Russland sowie etwa 74% der Zugezogenen aus Kasachstan gingen als Deutsche in die Zuzugsstatistik ein.

Gesunken ist dagegen in den letzten zwei Jahren der Anteil der Zuzüge vom Balkan. Mit 7% aller Zuzüge gehören Jugoslawien und die heutigen Nachfolgestaaten jedoch nach wie vor zu den Hauptherkunftsstaaten.

Die größten Gruppen der ausländischen Wohnbevölkerung bildeten Ende 2002 die Türken mit 1.912.169 (26,6 %), Staatsangehörige der Bundesrepublik Jugoslawien mit 591.492 (8,6 %), Italiener mit 609.784 (8,4 %), Griechen mit rund 359.400 (5,0 %), Polen mit 317 603 (4,2 %), Kroaten mit 230.987 (3,1 %), Österreicher mit 189.336 (2,6 %), Bosnier mit 163.807 (2,2 %), Portugiesen mit 131.435 (1,8 %) und Spanier mit 127.465 (1,8 %).

Jeder vierte in Deutschland lebende Ausländer stammt aus einem Mitgliedstaat der Europäischen Union. Der Anteil der EU-Ausländer an allen Ausländern ist von 1996 bis Ende 2001 (25,6 %) weitgehend konstant geblieben. Die höchsten Anteile an den EU-Ausländern hatten Italiener (33,0 %), Griechen (19,4 %), Österreicher (10,1 %), Portugiesen (7,1 %), Spanier (6,9 %), Briten (6,2 %), Niederländer (6,0 %) und Franzosen (5,6 %).

Bei den Ausländern aus ehemaligen Anwerbeländern sind im Zeitraum 1996 bis 2001 die Anteile der Türken (von 28,0 % auf 26,6 %), der Staatsangehörigen aus der Bundesrepublik Jugoslawien (von 10,3 % auf 8,6 %) und der Tunesier (von 0,4 % auf 0,3 %) leicht gesunken. Konstant geblieben sind die Anteile der Portugiesen (1,8 %), Spanier (1,8 %) und Marokkaner (1,1 %).

Während bei den Ausländern aus Nicht-Anwerbeländern die Anteile der Polen (von 3,9 % auf 4,2 %), der Österreicher (von 2,5 % auf 2,6 %) und der Franzosen (von 1,4 % auf 1,5 %) leicht gestiegen sind, sind die Anteile der Rumänen (von 1,4 % auf 1,2 %), der Niederländer (von 1,6 % auf 1,5 %), der Iraner (von 1,5 % auf 1,4 %) und der Vietnamesen (von 1,3 % auf 1,2 %) leicht gesunken. Stark gesunken ist der Anteil der US-Amerikaner (von 2,6 % auf 1,6 %). Gleich geblieben ist der Anteil der Briten (1,6 %).


Recherchehinweise zum Thema:

Statistisches Bundesamt, Gustav-Stresemann-Ring 11, 65189 Wiesbaden, Telefon 0611 – 75-2116, Internet: www.statistik-bund.de

Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Mohrenstr. 62, 10117 Berlin, Tel.: 030 / 20655-1835 oder 01888-555-1835, Fax: 030 / 20655-4512 oder 01888-555-4512, e-mail: as@bmfsfj.bund.de, Internet: www.integrationsbeauftragte.de